Über eine heilige Kuh (Allgemeines)

Marc @, Donnerstag, 06.06.2019, 16:38 (vor 1784 Tagen) @ W.W.

Ähnliches gilt für die ödematöse Schwellung um einen frischen Herd herum. Wenn man sie durch Cortisongabe abmildere, sei mit weniger "Druckschaden" um den frischen Herd herum zu rechnen.

Das sind die üblichen Behauptungen, die meiner festen Überzeugung nach nicht stimmen, denn wenn es so wäre, hätte sich in Langzeitstudien ergeben, dass Menschen, die im Schub mit Cortison behandelt werden, im Langzeitverlauf einen niedrigeren EDSS hätten.

Diese Haltung ist sicherlich nachvollziehbar. Ich denke, dass ein Hauptproblem bei diesen Diskussionen immer die jeweilige Perspektive ist.

Im Falle eines neubetroffenen Patienten mit sonst intaktem ZNS könnte eine - wenn auch geringfügige - Verbesserung der Abheilung womöglich bemerkbar sein. Bei einem "durchschnittlichem" Krankheitsverlauf, wäre eine solche "Verbesserung" wohl nach ein paar Jahren nicht mehr bemerkbar.

Nicht mehr, wenn - plakativ ausgedrückt - das ZNS zusammengeschrumpft, die Mitochondrien zerstört und Makrophagen die verbliebenen Nerven geschreddert haben...

Andersrum gesagt: bei einem neuen Gartenschlauch vom Baumarkt könnten sie ein Loch mit ein paar Zentimetern Isolierband sicherlich noch recht gut reparieren. Wenn sie aber andererseits einen alten Schlauch im Keller finden, den an einen Wasserhahn im Garten anschliessen und dann auf der ganzen Länge kleine Wasserfontänen aufspringen sehen. So einen Schlauch werden sie wohl auch nicht mit einer kompletten Isolierbandrolle noch flicken können...

Tags:
Kortison


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