Genetik/Epigenetik / Geschichte3 (Allgemeines)

IceUrmel @, Sonntag, 23.08.2020, 14:50 (vor 1334 Tagen) @ agno

Okay, ich glaube zu verstehen, dass Du die Befürchtung hast, mit der „Vernichtung“ krankmachender Anteile auch die Person/Persönlichkeit zu verlieren. Ergo: wer Behinderungen beseitigen möchte, will gleichsam, Menschen mit Handicap beseitigen.

Irgendwann gibt es dann nur noch stromlinienförmige, durchoptimierte Menschen, die nicht mehr in der Lage sind Verletzlichkeit zu verspüren. Empathiefreie, roboterhafte Wesen ohne Schwächen und ohne Mitgefühl?

Das könnte eine Entwicklung sein.

Es könnte aber auch sein, dass durch die Verringerung von Leid und mithin freiere Entfaltungsmöglichkeiten die Persönlichkeit eines Menschen in den Mittelpunkt rückt und es so für die Entwicklung entsprechender Fähigkeiten mehr Raum gibt.

Denn es lassen sich ja auch unter Kranken nicht nur mitfühlende und wertschätzende Persönlichkeiten ausmachen. Es gibt auch richtige Arschlochkranke. Wo ist bei denen der verletzliche wertvoll machende Anteil abgeblieben?

Ich will aber überhaupt nicht in Abrede stellen, dass es bei Erkrankungen auch positive „Nebenwirkungen“ gibt, die ohne diese Erkrankung möglicherweise nicht zustande gekommen/eingetreten wären. JedeR kann für sich beurteilen, ob - und wenn ja, was das ist - und ob diese positiven Aspekte die Einschränkungen auf der anderen Seite „wert“ sind.

Da die Dinge ohnehin sind wie sie eben sind, gilt es, sie erstmal zu akzeptieren und je nach Veranlagung zu bearbeiten, ignorieren oder umzuwandeln.

Das ist in der Tat oft ein Tanz auf Messers Schneide.

Liebe Grüße

Tags:
Epigenetik


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