Stiftung Warentest: Medikamente (Therapien)

W.W. @, Sonntag, 06.02.2022, 10:43 (vor 809 Tagen) @ agno

Ich halte die Empfehlungen der Stiftung Warentest für bedenklich. Es wird der Eindruck erweckt, es sei wissenschaftlicher Konsens, dass man 1. eine MS so früh wie möglich medikamentös behandeln solle, weil man auf diese Weise die Zahl und Schwere der Schübe verringern könne und damit den Krankheitsverlauf verzögern, wenn nicht sogar aufhalten könne.

2. wird in Aussicht gestellt, dass, wenn das erste Medikament nicht ausreichend wirken sollte oder sogar der Eindruck entstehe, es sei unwirksam, dass dann eine ganze Palette von weiteren Medikamenten zur Verfügung stehe, um das wenig wirksame Medikament durch wirksamere zu ersetzen.

3. werden mögliche Misserfolge nicht in Frage gestellt, aber darauf hingewiesen, dass die Wirksamkeit der Medikamente in großen Studien belegt und den Nebenwirkungen überlegen sei.

Ich halte alle 3 Behauptungen für falsch und durch geschickte Studienmanipulation und -interpretation werden anscheinend überzeugende Daten erhoben, die in Fachzeitschriften veröffentlicht werden können und auf diese Weise die Ärzte überzeugen. Ich fürchte, dass die Statistiker der Pharmaindustrie mindestens ebenso gut sind wie die Statistiker der Pharmaskeptiker.

Ich glaube, dass der MS-Verlauf durch die MS-Medikamente in keiner Weise gemildert wird, und dass, wenn 100 Betroffene gleich nach Diagnosestellung mit einer so genannten Basistherapie (BT) behandelt würden und man würde sie mit 100 anderen MS-Betroffenen vergleichen, die sich gegen eine BT entscheiden, dann wäre nach 10 Jahren kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen nachweisbar.

Wenn jemand hier über eine solche Studie berichten könnte, dann könnten wir ja gemeinsam darüber diskutieren, ob die BT wirksam ist oder nicht.

Wolfgang


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