@ chen-man (Erreger / Borreliose /)

chen-man @, Dienstag, 15.12.2015, 15:09 (vor 3057 Tagen) @ Wiggi

(...)
Meine momentane Einschätzung ist, dass hier zu viele Spekulationen im Spiel sind und wir einfach nicht wissen, ob die Neuroborreliose dasselbe Geschlechterverhältnis hat wie die MS, was eigentlich der Fall sein sollte, wenn die Krankheiten identisch sind. Deshalb hake ich diesen Punkt vorläufig ab.

Ich frage mich noch, wieso die Infektion mit Borrelien unbedingt vor dem 15 Lebensjahr stattfinden muss, um zu einer MS zu führen. Man ist doch nach dem 15 Ljhr. nicht vor einer Neuroborreliose gefeit? Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Es muss ein anderer Faktor sein.

Was spricht eigentlich dagegen, dass die Pubertät ein Faktor ist? Gibt es Beweise dagegen? ...

Wiggi

Griechenland, Städte...:
Griechenland ist in weiten Teilen ziemlich felsig; gibt es nennenswert Wald, mit Wild? Hat dazu noch längere Trockperioden, oder?

Das sind lebensfeindliche Bedingungen für Zecken, dementsprechend (= meine Interpretation) niedriges MS-Risiko. (Zum Vergleich: MS-Risiko sehr niedrig auf der Felseninsel Malta, etwas südlich von Sizilien gelegen - wo es in Liguaglossa mit einem größeren Wald am Ätna einen MS-"Cluster" gibt.)
Städte haben Parks, die werden gepflegt, in Trockenzeiten bewässert: Solche Parks sind wichtige Zeckenbiotope.

Du hast nichts zu Hunden geschrieben. WER führt die täglich aus: ganz überwiegend Mädchen vor der Pubertät? (Dann wechseln die Interessen.) Das wäre so die Altersgruppe ca. 5-15 Jahre.
Und Reiten: überwiegend Frauen, die als Mädchen mit dem Reiten beginnen.

"Spekulationen": Es sind prüfbare Hypothesen, die möglicherweise bereits anhand vorhandener Daten geprüft und evtl. entschieden werden könnten - nur scheitert der Versuch an fehlender Zeit, nach solchen Daten zu fahnden.
(Ich habe nach mehr als 20 Jahren recht intensiver Suche ein "Gesamt-Puzzle" zur MS-Ursache, mit den G.Steiner-Ergebnissen - zu denen NIEMAND inhaltlich Stellung nimmt (sehr merkwürdig...) - plus Broson et al. 2001 (10 von 10 MS-Liquorproben...) als ausgesprochen beweiskräftiges Zentruum; dazu die persönliche Mitteilung von Judith Miklossy, daß sie die G.Steiner-Histopathologie-Entdeckungen mit modernen Methoden bestätigen konnte. Alles andere paßt ziemlich perfekt: die Zwillingsstudien, die geografische Verteilung der MS über die Welt mit steiler Abnahme im hohen Norden, die bemerkenswerte Wirksamkeit bestimmter AB im Zusammenhang mit MS, besonders auch A.Alonso et al. 2006: ß-Laktam-AB, die NICHT MMPs hemmen...)
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Pubertät: Die sogenannte Wanderungs-Epidemiologie hat sich wohl angesichts des eher jungen MS-Erkrankungsalter auf die jüngeren Erkrankten konzentriert.
So wie ich (neuerdings) das Geschlechtsverhältnis 3:1 (gar 4:1 - mehr?) nicht mehr "unbesehen" glaube, so kommt ja auch der Zeitraum bis ca. 15 Jahre ins Schwanken, die Arbeit mit bis ca. ?20 Jahre aus meiner Erinnerung wäre sicher wiederzufinden. Und es würde mich nicht wundern, wenn die B.b-Infektion auch noch später stattfinden könnte - aber angesichts der stark abnehmenden MS-Neurerkrankung nach etwa 40 eben selten als MS-Ursache.

Ein bedeutender "weißer Fleck" ist die langjährige Latenzzeit zwischen "bis ca. 15" und dem Haupt-Erkrankungsalter 20-40 Jahre: Wann, wie, auf welchem Weg gelangen die Borrelien (vgl. oben: G.Steiner, Brorson usw. - DAS sind KEINE Spekulationen!) von der Haut, ein paar Gelenken, peripheren Nerven ... (D.Hassler et al. 1992; ich "müßte" auch seine Habilschrift ?mehr als 15 Jahre später studieren!) ins ZNS?
G.Steiner sieht vor allem den Liquor als Ausgangspunkt: Eindringen der Erreger von der ZNS-Oberfläche aus, typisch etwa die "Dawson-Finger"... (Sein Buch von 1962 lesen / studieren.)

Wann, wo, wie / unter welchen Bedingungen gelangen die Borrelien in den Liquor?
Bei Kindern Primärinfektion oft im Kopfbereich: entlang der Hirnnerven? (SEHR typisch die Fazialis-Lähmung bei Kindern als frühe Neuro-Borreliose.)
Später im Leben vor allem von den Beinen aus (ALLE meine Dutzende erinnerte Zeckenstiche waren an den Beinen, speziell Unterschenkeln).
DA ist der Weg bis zum Rückenmark SEHR viel länger als ein paar Zentimeter am Kopf bis zum Gehirn? (Idee gerade im Moment: Gibt es einen statistischen Zusammenhang zwischen Fazialisparese als Kind und kindlicher oder "jugendlicher" MS? Und: gibt es den Geschlechtsunterschied im Risiko auch schon bei MS in sehr jungen Jahren?)
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Wie hoch ist das Risiko beim "Hinter-den-Busch-gehen", sich die Zecke "am Po" einzufangen, von wo die B.b.-Wanderungsstrecke bis zum sakralen Rückenmark nicht viel länger ist als am Kopf? (= Neue Idee.)
Spielt die Wanderungsstrecke bis zum ZNS evtl. eine wesentliche Rolle: Mehr als einen halben Meter vom Unterschenkel her schaffen die Borrelien nur selten, eine viel kürzere Strecke dagegen leichter? (Das könnte einen größeren Geschlechts-Unterschied im Risiko erklären.)

Schluß erstmal, "mir raucht der Kopf".
chen-man


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