Ist es schwer, die Grenze zu finden? (Allgemeines)
PS: Ist das eigentlich so pechkohlrabenschwarz, was ich schreibe? Muss man sich darüber so schrecklich aufregen?
Hallo,
aus dem Stand finde ich pechrabenschwarz:
Und eine letzte Bemerkung: Könnte die Zahl der gutartigen Verläufe nicht doch auch eine Botschaft für die beinhalten, die es schwerer getroffen hat? Eine heikle Frage
Nicht nur heikel, sondern unnötig - wozu ein Menschenschicksal mit einem anderen vergleichen, verbunden mit einer Botschaft, die nach Schuld und Sühne stinkt?
Schon wenn jemand meint, in seinen eigenen Krankheitsverlauf 'Ruhe reingekriegt' zu haben, würde ich diskret dazu raten, bescheiden(er) zu sein. Oder sowas jedenfalls für mich denken.
... Wie immer steht die Schuldfrage im Raum und hat sich nur irgendwo unter dem Sofa versteckt.
Die Schuldfrage steht nicht, sondern wird von Ihnen gestellt. Tiefschwarz.
Wenn es eine 'gutartige MS' gibt, und die gibt es imho in mehr als der Hälfte der Fälle, kann man dann etwas dafür, wenn man eine bösartige MS hat? Ich würde mich gern um diese Frage drücken und sagen, dass ich es nicht weiß.
Rhetorischer Trick: Sie wollen sich mitnichten drücken, sondern diese Behauptung in die Debatte einführen.
Habe ich schon einmal jemanden behandelt, dessen MS schlimm verlief, aber der ein völlig normales Leben führte? So eins wie du und ich? Ich weiß es nicht, neige aber zu der Ansicht, dass es nicht so gewesen ist. Aber das könnte eine nachträgliche Erinnerungstäuschung sein.
Das tut schon richtig weh, stellt Ursache und Auswirkungen auf den Kopf, und nimmt zumindest die Verdrehung zeitlicher Abläufe billigend in Kauf. Verachten Sie 'Ihre schlimmen' Patienten?
Und noch eins: Kann aus einem reversiblen Zustand ein irreversibler werden? Kann es sein, dass man zu Beginn einer Erkrankung noch vieles selbst in der Hand hat, dass sich die Krankheit mit der Dauer ihres Bestehens so verfestigt, dass sie chronisch, irreversibel und unbeeinflussbar wird?Ich glaube: Ja, das gibt es.
Eine unbewiesene Behauptung folgt der anderen...
Mit meinem Bluthochdruck war es vermutlich so. Anfänglich hätte ich ihn mit einer gesunden Lebensweise in den Griff bekommen können, aber später hat er sich 'verselbstständigt'. Aber auch das ist eine reine Vermutung!
...und Sie vergleichen hier - mindestens - Äpfel mit Birnen.
Und bei der MS? Ich glaube(!) auch, dass sie sich mit der Zeit 'verselbstständigen' kann. Andererseits je länger wir etwas 'falsch' machen, desto schwerer fällt es uns zu erkennen, was 'richtig' ist!
Alles, was ich 'mit der Zeit' zu erkennen meine, ist, dass die Kämpfernaturen, die sich 'nicht von der MS abhängig machen wollen', ihr Leben nicht anpassen mögen etc. ... es imho oft besonders schwer haben, sich mit Unvermeidlichem zu arrangieren und unterm Strich doch ein Genussleben zu führen.
Und selbst diese Aussage ist womöglich angreifbar.
Nur für mich möchte ich meinen, bin ich auf einem guten Weg. Und bin zugleich dem Schicksal dankbar, wie es bisher mit mir umging... und dass ich nicht bitter werden 'brauchte'...
LG, jerry
P.S.: Wollen Sie der beste Berater sein? Dann: Finden Sie Ihre Grenzen... und: vergessen Sie's. 
