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Zufallsbefund MS - Therapie ja oder nein? (Allgemeines)

agno @, Mittwoch, 12.01.2022, 19:49 (vor 827 Tagen) @ LoveLikeSunset

Hi Julia
Willkommen!

Ich glaube dass es sehr wichtig ist, dass Du einen Ort findest, an dem Du entspannen kannst. Einer braucht einen Arzt mit beruhigend-tiefer Stimme, weißem Kittel und einer ordentlichen Litanei von wissenschaftlich klingenden Therapien. Ein Anderer geht lieber in den Wald und entspannt sich bei Vogelzwitschern und rauschenden Bäumen.

Leg Dir eine Population von MSlern zur Beobachtung zu und geh vier mal im Jahr an einen MS-Stammtisch. Das birgt allerdings auch echte Gefahren. Du könntest dort einen netten Mann treffen und heiraten.
Mit MS kannst Du alt werden. Eine Therapieentscheidung brennt nicht. Du kannst jedes Jahr für fünf Tage deine Suchkreise drehen und dann das Thema, bis ein Jahr später, in eine mentale Schublade legen. :-D
Es könnte klug sein, sich emotional von allen extremen Sichtweisen zu distanzieren. Das Thema ist so lauwarm, wird aber glühend heiß diskutiert.

Verdrängen kann auch ein kluger Weg sein. Vorsicht! Sehr oft wird das Verdrängen von einer Extremkompensation begleitet. :-( Wenn Du das bei Dir bemerkst, dann tu so als ob du damit rechnest dass Du mit 95Jahren MS-bedingt im Rollstuhl sitzt. Damit meine ich dass man manches im Leben etwas steuern kann.
Extrembeispiel wäre:
1. Eine Entspannungsübung lernen. Irgendwas zwischen Yoga und Sportschütze.
2. Eine berufliche Richtung einschlagen, die dich nicht wie eine Zitrone auspresst bzw im Bedarfsfall dahingehend Möglichkeiten frei lässt.
3. Wenn Du Wohnraum anschaffst, dann entweder solchen der sich barrierefrei ausbauen lässt oder ohne Verlust zu veräußern wäre.

Ob man das alles unter MS-Pessimismus oder Lebensklugheit verortet ist individuell.

liebe Grüße agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...


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