Ich muss mich korrigieren (Allgemeines)

Michael27 @, Samstag, 15.01.2022, 13:16 (vor 832 Tagen) @ Michael27

Jetzt aber zur eigentlichen Frage:
Hier findet man auf Seite 9 (Seitennummer 31 !) das Studien-Design. Daraus geht hervor, dass es 35 MS-Positive gab, die zu Beginn EBV-negativ waren. Außerdem hat man eine Kontrollgruppe von 107 zu Beginn EBV-Negative herangezogen. Aus der Tatsache, dass von einer 32fach höheren Wahrscheinlichkeit der MS-Erkrankung gesprochen wird (https://www.scinexx.de/news/medizin/ist-multiple-sklerose-eine-virus-spaetfolge/, Seite 2), entnehme ich, dass vermutlich nur 3 der 107 Kontrollpersonen nach derselben Anzahl von Jahren, nach der jeweils der MS-Biomarker "anschlug", EBV-positiv getestet wurden.

Ich habe noch mal in Ruhe nachgedacht und nachgerechnet. Meine hier genannte Vermutung mit den 3 Personen aus der Kontrollgruppe ist falsch. Ich präzisiere die Behauptung der Studie (in eigenen Worten):
"Das Risiko, als EBV-Positiver an MS zu erkranken, ist 32,4mal höher als das Risiko, als EBV-Negativer an MS zu erkranken."

Nun weiss ich nicht, wieviele der rund 10 Mio Soldaten zu Beginn ihres Militärdienstes EBV-negativ waren, da mir dieses Detail der Studie nicht vorliegt. Als Zahlenbeispiel (willkürlich und für die Aussage irrelevant) nehme ich mal 500.000. Das entspräche einem Anteil von 5 %. Von diesen 500.000 sind am Ende x immer noch EBV-negativ und y inzwischen EBV-positiv. Von den 35 zu Beginn EBV-Negativen, die später an MS erkrankt sind, liegen 34 im "Topf" x und 1 im "Topf" y.

Da 32,4 nahe bei 34:1 liegt, muss etwa die Hälfte der zu Beginn EBV-Negativen am Ende immer noch EBV-negativ gewesen sein und die andere Hälfte EBV-positiv. Genauer sind es bei den angenommenen 500.000 rund 256.000 EBV-Positive und 244.000 EBV-Negative. Die Absolutzahl 500.000 ist zwar fiktiv, das Verhältnis 256:244 allerdings real.

Das ist schon beeindruckend. Aus zwei etwa gleich großen Teilmengen (am Ende EBV-positiv, bzw. EBV-negativ) gibt es einmal 34 MS-"Treffer" und einmal 1.

Natürlich sind 35 MS-Erkrankungen eine sehr kleine Stichprobe, weshalb auch das 95%-Konfidenz-Intervall riesengroß ist und zwischen 4,3 und 245,3 liegt (Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130910/Multiple-Sklerose-Studie-sieht-Epstein-Ba...
Grob gesagt: mit 95%iger Sicherheit liegt die Wahrscheinlichkeit, als EBV-Positiver an MS zu erkranken, 4,3 bis 245,3 mal höher denn als EBV-Negativer.

Michael


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